Im Hier und Jetzt – Ein Spaziergang mit dem Hund als Weg zur Achtsamkeit

Es gibt diese Momente, in denen die Welt um uns herum stillzustehen scheint. Ein Spaziergang mit dem Hund ist für mich oft einer dieser Momente. Die frische Luft, das Rascheln der Blätter, das leise Plätschern eines Baches und das beruhigende Schnauben meines Hundes – all das zieht mich in den gegenwärtigen Augenblick. Ein Spaziergang ist weit mehr als nur Bewegung; er ist eine Möglichkeit, bewusst im Hier und Jetzt zu leben und den Moment zu genießen.

Der Hund als Begleiter

Warum ist es ausgerechnet der Hund, der mich immer wieder ins Hier und Jetzt zurückholt? Ganz einfach: Hunde leben im Moment. Sie haben keine Sorgen über die Zukunft oder die Vergangenheit. Alles, was zählt, ist der Augenblick. Wenn mein Hund aufgeregt die Welt um sich herum erschnuppert, dann tut er dies mit einer Intensität, die ansteckend ist. Ich folge ihm, lasse mich von seiner Freude und Neugier anstecken, und plötzlich bin ich ebenfalls ganz präsent.

Achtsamkeit im Alltag

Es ist nicht immer einfach, im hektischen Alltag die Gedanken zu beruhigen und ganz bei sich zu bleiben. Die ständige Flut von Aufgaben, Nachrichten und To-Do-Listen kann uns leicht von der Gegenwart ablenken. Doch wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin, gibt es keinen Raum für diese Gedanken. Die Natur, die frische Luft und das lebendige Wesen meines Hundes fordern meine gesamte Aufmerksamkeit. Ich beginne, die kleinen Details zu schätzen – das leise Knacken der Äste unter den Pfoten meines Hundes, das entfernte Rufen eines Vogels, die sanfte Brise, die durch die Bäume weht.

Der Spaziergang mit meinem Hund wird zu einer Meditationspraxis, bei der die Gedanken zur Ruhe kommen und der Fokus auf das Wesentliche gerichtet ist. Und plötzlich spüre ich, wie gut es tut, einfach nur zu sein. Ich muss nichts leisten, nichts erreichen, sondern kann einfach nur gehen, atmen und genießen.

Die Vorteile der Achtsamkeit

Das bewusste Erleben des Augenblicks beim Spaziergang mit dem Hund hat viele Vorteile für Körper und Geist. Es reduziert Stress und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Indem ich mich auf das Hier und Jetzt konzentriere, lasse ich Sorgen und Ängste los, die oft aus der Vergangenheit oder der Zukunft stammen. Das steigert nicht nur meine Lebensqualität, sondern hilft mir auch, eine tiefere Verbindung zu meinem Hund und zur Natur aufzubauen.

Achtsamkeit wirkt sich positiv auf das Nervensystem aus. Sie senkt den Blutdruck, reduziert die Ausschüttung von Stresshormonen und fördert die Entspannung. Wenn ich während des Spaziergangs bewusst atme, kann ich das Gefühl von innerer Ruhe erleben, das mir oft in den hektischen Momenten des Alltags fehlt. Mein Hund ist dabei ein stiller, aber sehr aktiver Partner. Es ist faszinierend zu beobachten, wie er sich auf alles um ihn herum einlässt, ohne sich ablenken zu lassen. So lerne ich von ihm und finde immer wieder neue Wege, die Präsenz zu spüren.

Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung der mentalen Klarheit. Oft merke ich, dass ich nach einem Spaziergang viel klarer denken kann und Lösungen für Probleme finde, die mich vorher beschäftigt haben. Der Kopf ist freier, die Gedanken sind geordnet, und ich fühle mich geerdet. Es ist, als ob sich durch die Achtsamkeit während des Spaziergangs der Nebel im Kopf auflöst und ich mit einem frischen Blick auf die Welt zurückkomme.

Der Hund als Spiegel der Achtsamkeit

Mein Hund zeigt mir immer wieder, wie wichtig es ist, den Moment zu leben. Dabei muss ich nicht viel tun – ich muss mich nur darauf einlassen. Die Stille genießen, die Bewegung spüren, den Atem in meinen Lungen wahrnehmen – und schon bin ich mit ihm und der Welt um mich herum verbunden. Diese Momente der Achtsamkeit sind für mich nicht nur eine Form der Entspannung, sondern auch eine Möglichkeit, mich selbst besser kennenzulernen und zu schätzen.

Für mich ist jeder Spaziergang mit meinem Hund eine Erinnerung daran, wie wertvoll es ist, im Hier und Jetzt zu sein. Es ist eine Einladung, sich von der Hektik des Lebens zu lösen und die einfachen Dinge wieder bewusst wahrzunehmen. Denn, so wie mein Hund es zeigt, gibt es keinen besseren Moment als den, in dem wir gerade leben.

Rituale die mir helfen mit meinem Hund im Hier und Jetzt zu gehen

  1. Ich mache ihn an die Leine und atme an der Türe zum Start 4 mal tief ein und aus wenn wir die Haustüre öffnen, und sage mir ich bin jetzt im Hier und Jetzt und werde bewusst wahrnehmen was geschieht.
  2. Bei den ersten Schritten acht ich darauf nicht an die Vergangenheit zu denken und auch nicht an das was ich später noch vorhabe.
  3. Ich beobachte meinen Hund und achte darauf immer wieder daran zu denken was er für mich bedeutet, was er im Moment sieht und schnüffelt und, dass er mein Anker ist.
  4. Ich atme gleichmäßig und bewusst ein und aus und genieße die Natur.
  5. Dinge die mir in den Kopf kommen um die werde ich mich später kümmern.
  6. Wenn ich umdrehe weil wir seinem größten Feind begegnen ärgere ich mich sondern freue mich, dass ich einen anderen Weg gehen kann und was ich auf dem geänderten oder angepassten Weg entdecken kann.
  7. Auf dem weg treffen wir auf interessante Farben, die Sonne, Wind und andere Tierlaute und Vogelgezwitscher. Wo sind die Vögel….
  8. Ich freue mich wenn wir zuhause zurück sind über meine neuen Eindrücke und Lockerheit im Hier und Jetzt, einem leben frei von Anstrengung und Blockaden und die neue Leichtigkeit des Seins die mir mein Hund vermittelt.

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“

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