Koko – eine faszinierende Geschichte aus der Tierwelt

Es gibt Wesen in der Tierwelt, deren Leben uns Menschen ehrfurchtsvoll innehalten lässt. Für mich ist das „Guru“ zweifellos Koko, die Gorilla-Dame, die über Jahrzehnte hinweg die Brücke zwischen zwei Welten geschlagen hat der Welt der Tiere zur Welt der Menschen. Diese Geschichte erzähle ich als bewundernde Tierfreundin – fasziniert von Kokos Weisheit und tiefem Mitgefühl.

Meine erste „Begegnung“ mit Koko geschah leider nicht in einem Zoo oder im Dschungel, sondern in einem Buch.

Auf den Bildern sah ich ihre großen, sanften Augen

Und Koko war kein gewöhnlicher Gorilla.

Denn sie beherrschte die Gebärdensprache und konnte mit Menschen kommunizieren. Ihre „Lehrerin“, die Psychologin Francine Patterson, begann in den 1970er Jahren, Koko die Gebärdensprache beizubringen. Schon bald zeigte sich, dass sie nicht nur Worte erlernte, sondern auch deren Bedeutung verstand. „Koko liebt“ und „Koko traurig“ – diese einfachen, aber tiefgründigen Sätze, die sie äußerte, berührten mich bis ins Innerste.

Koko war eine Botschafterin

Sie zeigte uns, dass Tiere Gefühle haben, dass sie Freude und Schmerz empfinden können. Als sie um ihre Katze „All Ball“ trauerte, die bei einem Unfall starb, offenbarte sich eine Verletzlichkeit, die uns Menschen so vertraut ist. Ich erinnere mich, wie ich damals Tränen in den Augen hatte, als ich las, dass Koko „weinen“ und „traurig“ gebärdete. Es war, als ob sie uns sagen wollte: „Auch wir, die Tiere, haben Herzen, die brechen können.“

Was mich an Koko besonders inspiriert, ist ihre unermüdliche Neugier. Sie war eine Lernende und Lehrende zugleich. Sie liebte es, in Büchern zu blättern und neue Dinge zu entdecken. Es war, als wollte sie die Welt der Menschen nicht nur verstehen, sondern auch ein Stück weit mitgestalten. Ihre Versuche, Witze zu machen oder eigene Namen für neue Objekte zu finden, zeigten, wie kreativ und verspielt sie war.

Doch Koko war nicht nur eine Lehrmeisterin in Sachen Kommunikation

Sie lehrte uns auch Demut. In einer Welt, die oft von der Ausbeutung der Natur und ihrer Geschöpfe geprägt ist, war Koko ein lebendiges Zeugnis dafür, dass wir mit den Tieren eine tiefere Verbindung eingehen können, wenn wir uns öffnen. Ihre Augen erzählten Geschichten von Vertrauen, Hoffnung und einer Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander.

Ich erinnere mich, wie ich einmal mit einer Freundin über Koko sprach. Meine Freundin, ebenfalls eine große Tierliebhaberin, sagte: „Koko ist mehr als nur ein Gorilla. Sie ist eine Botschafterin der Seele.“ Und genau das war sie. Durch ihre Fähigkeit, uns in unserer eigenen Sprache zu erreichen, durch ihre Empathie und ihren Humor wurde sie zu einer Brücke – einer Brücke zwischen unserer oft arroganten Menschlichkeit und der reinen, unverstellten Welt der Tiere.

Als Koko 2018 starb, war das auch wenn ich sie nicht persönlich kannte ein Moment der Trauer. Es war, als wäre eine leise Stimme verstummt, die uns an das Wesentliche erinnerte. Doch zugleich war da Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Lektionen, die sie uns lehrte, und die Inspiration, die sie hinterließ.

Heute, wann immer ich einem Tier in die Augen sehe, denke ich an Koko. Ich frage mich, welche Geschichten sie uns erzählen würden, wenn wir nur bereit wären, zuzuhören. Koko hat uns gezeigt, dass es möglich ist. Sie ist für mich der Guru der Tierwelt – ein lebendiges Beispiel für die Weisheit und Tiefe, die in jedem Lebewesen verborgen liegt. Und sie erinnert mich daran, dass wahre Verbindung dort beginnt, wo Worte enden und das Herz zu sprechen beginnt.

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“

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