Klimawandel: Die Menschen verhandeln noch aber die Tiere passen sich an den Klimawandel bereits an. Ein Blick auf Schildkröten und Eisbären

Wie lange geht das jedoch gut mit der Anpassung? Als Tierfreunde machen wir uns darüber natürlich Gedanken. Der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran. Während Menschen in endlosen Konferenzen um Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt ringen, bleiben den Tieren oft keine andere Wahl, als sich auf ihre eigene Weise anzupassen. Doch wie lange können sie das noch tun? Ein genauer Blick auf Meeresschildkröten und Eisbären zeigt, mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben und wie sie mit den Veränderungen ihrer Umwelt umgehen.

Die Anpassung der Meeresschildkröten

Meeresschildkröten sind faszinierende Tiere, die sich in ihrer Fortpflanzung stark an klimatische Bedingungen anpassen. Das Geschlecht der schlüpfenden Jungtiere wird durch die Temperatur des Sandes bestimmt, in dem die Eier abgelegt werden. Steigende Temperaturen führen jedoch dazu, dass immer mehr weibliche Schildkröten geboren werden.

Wissenschaftler haben beobachtet, dass Meeresschildkröten ihre Eier mittlerweile früher im Jahr ablegen. In kühleren Monaten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch männliche Nachkommen entstehen. Doch diese natürliche Anpassung hat ihre Grenzen: Wenn die Temperaturen weiterhin steigen, könnte es bald kaum noch männliche Tiere geben.

Ein Blick auf eine Landschildkröte zeigt ebenfalls, wie sich diese Tiere anpassen. Ein persönliches Beispiel: Eine Schildkröte, die früher bis Mitte März im Winterschlaf verweilte, hat diesen mittlerweile verkürzt und sich bereits früher aus der Ruhephase begeben. Ebenso beginnt sie erst Mitte November statt Anfang des Monats ihre Winterruhe. Diese Veränderungen zeigen, dass auch einzelne Tiere auf klimatische Verschiebungen reagieren. Das obwohl sie seit 30 gar 35 Jahren immer demselben Instinkt gefolgt ist.

Eisbären – Kämpfer in einer schmelzenden Welt

Ganz anders, aber ebenso besorgniserregend, ist die Situation der Eisbären. Sie sind auf das arktische Eis angewiesen, um zu jagen, insbesondere auf Robben, die durch Löcher im Eis atmen und dort gefangen werden können. Doch die eisfreie Zeit in der Arktis wird immer länger – das bedeutet für Eisbären lange Perioden ohne ausreichende Nahrung.

Diese majestätischen Tiere besitzen eine bis zu elf Zentimeter dicke Speckschicht unter der Haut und einen dichten Pelz mit hohlen Haaren, die ihre Wärme im Körper halten. Doch was nützt eine gute Isolation, wenn es keine Nahrung gibt? In den letzten Jahren wurde beobachtet, dass Eisbären beginnen, neue Jagdstrategien zu entwickeln, beispielsweise indem sie sich in menschliche Siedlungen begeben oder andere Beutetiere suchen. Manche wagen sich sogar weit ins Landesinnere vor, wo sie sich von Vögeln oder Aas ernähren.

Doch diese Anpassungen sind nur begrenzt möglich. Ein Eisbär ist ein Spezialist und auf das Jagen von Robben ausgerichtet – seine Anpassung an eine völlig neue Ernährung ist nicht einfach. Die größte Bedrohung bleibt der Verlust des Lebensraumes.

Wo finden Tiere Nahrung?

Die Anpassung an den Klimawandel beschränkt sich nicht nur auf Temperaturen, sondern auch auf die Verfügbarkeit von Nahrung. Während die Jahreszeiten sich verschieben, verändert sich auch das Angebot an Nahrung für viele Tiere. Manche Vogelarten kehren früher aus ihren Winterquartieren zurück, finden aber noch nicht genügend Insekten oder Sämereien vor. Andere Tiere müssen weitere Wege zur Nahrungssuche zurücklegen, was ihre Überlebenschancen reduziert.

Ein Beispiel dafür ist der Kabeljau im Nordatlantik, der kälteres Wasser bevorzugt und daher immer weiter nach Norden wandert. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Fischbestand selbst, sondern auch auf die Tiere, die sich von ihm ernähren – darunter Robben und letztendlich auch Eisbären.

Was kann der Mensch tun?

Die Anpassungsfähigkeit der Tiere ist beeindruckend, aber sie hat ihre Grenzen. Ohne menschliche Unterstützung werden viele Arten langfristig nicht überleben können. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Menschen helfen können:

  • Schutzgebiete ausweiten: Unberührte Natur ist essenziell, um den Tieren Lebensräume zu sichern.
  • Küstenschutz verbessern: Besonders Meeresschildkröten profitieren von ungestörten Niststränden.
  • Reduktion des CO2-Ausstoßes: Der Klimawandel wird durch den Menschen beschleunigt – weniger Emissionen bedeuten bessere Lebensbedingungen für Tiere.
  • Forschung unterstützen: Durch wissenschaftliche Studien kann man gezielt Schutzmaßnahmen entwickeln.
  • Bewusstsein schärfen: Indem mehr Menschen über die Problematik informiert werden, kann sich der Druck auf politische Entscheidungsträger erhöhen.

Fazit

Tiere zeigen eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit an die veränderten Umweltbedingungen – doch diese Anpassungen sind oft nur ein kurzfristiges Überlebenskonzept. Die natürlichen Strategien reichen nicht aus, um den rapiden Klimawandel dauerhaft zu kompensieren.

Während Menschen in internationalen Konferenzen über Klimaschutz und Artenerhalt diskutieren, handeln die Tiere instinktiv – so gut sie können. Doch sie sind keine endlosen Anpassungskünstler. Ohne ein aktives Eingreifen des Menschen in Form von Klimaschutz und gezielten Schutzmaßnahmen wird es für viele Arten schwierig, zu überleben.

Jetzt ist es an der Zeit, nicht nur zu verhandeln, sondern endlich zu handeln!

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“

2 Gedanke zu “Klimawandel: Die Menschen verhandeln noch”

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