Wie die Wildkatze wieder in unsere Wälder zieht – Ein stilles Comeback – Zurück im Revier

Einst gnadenlos gejagt und fast ausgerottet, kehrt die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) langsam, aber sicher in Deutschlands Wälder zurück. Ihr pelziges Dasein galt lange als Bedrohung, und doch ist sie ein wichtiger Teil des Ökosystems. Heute bemüht man sich, ihren Bestand zu schützen und verlorene Lebensräume wiederherzustellen. Doch wie sieht die Situation aktuell aus? Und was können wir tun, um die leisen Rückkehrer zu unterstützen?


Was ist eine Wildkatze überhaupt? Bestimmt keine entlaufenen Hauskatze

Die Europäische Wildkatze ist keine verwilderte Hauskatze, sondern eine eigenständige Art. Sie hat einen buschigen Schwanz mit schwarzen Ringen, eine sandfarbene bis graubraune Fellfärbung und ist deutlich scheuer als ihre domestizierten Verwandten.

Warum wurden Wildkatzen gejagt?
Seit dem 17. Jahrhundert galten Wildkatzen als „Raubzeug“ und wurden erbarmungslos verfolgt. Ihr Fell war begehrt, und man fürchtete um den Wildbestand. Dabei stehen auf ihrem Speiseplan vor allem Mäuse, Ratten und andere Nagetiere, die als Schädlinge gelten. Wildkatzen sind somit nützliche Jäger im ökologischen Gleichgewicht.

Wo leben Wildkatzen heute?
Wildkatzen bevorzugen strukturreiche Laub- und Mischwälder mit dichter Vegetation. Sie brauchen ruhige Rückzugsorte, um sich vor Feinden zu schützen und ihren Nachwuchs großzuziehen. Besonders in der Eifel, im Harz, im Bayerischen Wald und in der Pfalz gibt es wieder stabile Populationen.

Wie wird ihr Bestand festgestellt?
Wildkatzen sind Meister der Tarnung und meiden den Menschen. Um ihre Verbreitung zu erforschen, nutzen Biologen spezielle Lockstöcke, die mit Baldrian präpariert sind. Katzen reiben sich daran, hinterlassen Haare, die dann genetisch untersucht werden. Auch Fotofallen helfen, die scheuen Tiere zu erfassen.

Wie werden sie wiederangesiedelt?
Der Schutz und die Vernetzung von Wäldern spielt eine große Rolle. Durch sogenannte „Grüne Korridore“ zwischen Waldgebieten können sich Wildkatzen wieder ungehindert ausbreiten. Zudem werden in Auffangstationen verletzte Tiere gepflegt und später in geeignete Gebiete entlassen.

Sind Wildkatzen gefährlich für Menschen?
Nein, Wildkatzen sind extrem scheu und meiden jeglichen Kontakt mit Menschen. Anders als manche vielleicht vermuten, greifen sie keine Haustiere an und kommen auch nicht in Gärten oder Wohngebiete.

Wo in Deutschland gibt es sie wieder?
Besonders in den Mittelgebirgen wie dem Harz, dem Spessart, dem Bayerischen Wald und der Eifel sind Wildkatzenpopulationen nachgewiesen worden. Dank Schutzmaßnahmen nehmen ihre Bestände langsam wieder zu.


Ein Erfolg für den Naturschutz

Die Rückkehr der Wildkatze zeigt, dass sich Naturschutz lohnt. Doch der Kampf ist noch nicht gewonnen. Zersiedelung, Straßenverkehr und der Verlust alter Waldbestände bedrohen die scheuen Tiere weiterhin. Wer helfen möchte, kann sich an Schutzprojekten beteiligen oder auf nachhaltige Waldwirtschaft setzen. Jeder Beitrag zählt, damit die Wildkatze wieder einen festen Platz in unserer Natur hat – still, elegant und unermüdlich auf der Jagd nach Nagetieren.

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“

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