Kapuzineraffen verschleppen fremde Affenbabys und warum sie diese Beute wie Accessoires herumtragen

Ein Beitrag der mich schockiert hat. Kapuzineraffen verschleppen fremde Affenbabys – als lebendes Accessoire. Warum sie das tun und was das mit Macht, Männlichkeit und Missverständnissen zu tun hat, liest du hier.


Kapuzineraffen verschleppen fremde Affenbabys

Wenn Affenbabys zur Trophäe werden

Manchmal stolpere ich über einen Artikel, der mir den Atem raubt. Neulich war’s wieder so weit: Da schleppen junge Kapuzineraffen kleine Brüllaffenbabys mit sich herum. Nicht als Spielkameraden. Nicht aus Mitgefühl. Sondern – und das trifft mitten ins Herz – wie ein Accessoire. Lebendig. Wehrlos. Und am Ende oft tot.

Was ist da los im Affenwald? Und warum lässt mich das Thema nicht mehr los?


Ein makabres Verhalten mit System

Kapuzineraffen gelten als klug, sozial – und manchmal gnadenlos. Vor allem junge Männchen wurden beobachtet, wie sie fremde Babys – meist von Brüllaffen – an sich reißen. Sie tragen sie durch den Dschungel, schleppen sie tagelang mit sich herum. Füttern? Fehlanzeige. Wärmen? Eher nicht. Spielen? Wenn überhaupt, dann auf Kosten des kleinen Lebens.

Viele dieser Babys sterben an Erschöpfung, Unterkühlung oder weil sie schlicht keine Mutter mehr haben, die sich kümmert. Was für uns wie seelische Grausamkeit aussieht, ist in der Affenwelt ein Teil des Spiels um Dominanz und Status.


Kapuzineraffen verschleppen fremde Affenbabys – Warum machen die das?

Forscher vermuten: Es geht ums Ego. Um Macht. Um Show.
Ein Männchen, das ein Affenbaby „besitzt“, signalisiert: Ich bin stark genug, mir zu nehmen, was ich will. Vielleicht beeindruckt das andere Männchen womöglich auch Weibchen. Vielleicht ist es auch einfach reiner Machtrausch.

Es ist keine Fürsorge – es ist Besitzergreifung.

Und ja: Auch in der Tierwelt gibt’s toxische Männlichkeit.


Affen sind keine Menschen

Natürlich dürfen wir tierisches Verhalten nicht vermenschlichen. Wer Tiere liebt, wird bei solchen Bildern wütend. Man wird auch traurig und fühlt sich fassungslos.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir Menschen uns ja manchmal genauso verhalten.

In den sozialen Medien kursieren Selfies mit süßen Äffchen auf der Schulter. Exotische Tierbabys als Statussymbol. Mini-Affen an der Leine. Ganz legal in manchen Ländern, per Flieger importiert wie Handtaschen.
Das ist keine Tierliebe. Das ist Missbrauch mit Maske.


Was können wir tun?

  • Aufklären. So wie du gerade diesen Text liest.
  • Nicht teilen. Keine „süßen“ Affenbaby-Reels liken oder verbreiten.
  • Hinterfragen. Wo kommt das Tier her? Was passiert nach dem Foto?
  • Schützen. Unterstütze Organisationen, die sich für Primatenrechte einsetzen.

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“