Immunsystem beim Pferd stärken: So bleibt dein Liebling gesund und widerstandsfähig

Ein starkes Immunsystem schützt dein Pferd vor Herpes, Infekten & Co. Erfahre hier, wie du es ganzheitlich stärkst und ein gutes Immunsystem Pferd aufbauen kannst – mit Fütterung, Haltung und Fürsorge.


Immunsystem beim Pferd stärken: So bleibt dein Vierbeiner fit

Wir kennen’s doch alle – sobald der Herbst kommt, schnieft nicht nur der Mensch. Auch viele Pferde wirken plötzlich schlapp, husten oder sind anfälliger für Infekte. Und spätestens wenn in der Stallgasse über Pferdeherpes gesprochen wird, stellt sich vielen Pferdebesitzer*innen die Frage: Wie stärke ich eigentlich das Immunsystem meines Pferdes?

Warum ein starkes Immunsystem beim Pferd so wichtig ist

Das Immunsystem ist die innere Feuerwehr deines Pferdes. Es entscheidet darüber, wie gut dein Vierbeiner mit Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten klarkommt – also mit allem, was nicht ins Pferd gehört. Besonders in stressigen Phasen (z. B. nach dem Umzug, bei Wetterumschwüngen oder im Fellwechsel) gerät diese Abwehr leicht aus dem Takt.

Ein geschwächtes Immunsystem ist wie ein offenes Scheunentor: Krankheiten haben leichtes Spiel. Zu den häufigsten Erkrankungen, die bei einem geschwächten Immunsystem auftreten, zählen:

Typische Krankheiten bei Immunschwäche:

  • Pferdeherpes: Hoch ansteckend, oft unterschätzt. Symptome reichen von Fieber bis zu Atemwegserkrankungen oder sogar Lähmungen.
  • Atemwegserkrankungen: Erkältung, Husten oder chronische Bronchitis.
  • Hautprobleme: Mauke, Pilze, Ekzeme – oft Zeichen innerer Dysbalance.
  • Parasitenbefall: Würmer, Milben oder Haarlinge schlagen bei schwacher Abwehr schneller zu.
  • Allergien & Unverträglichkeiten: Auch diese nehmen zu, wenn das Immunsystem gestresst ist.

Woran du erkennst, dass dein Pferd Unterstützung braucht

Nicht immer ist das „Pferd krank“ – oft ist es einfach nicht ganz in seiner Kraft. Achte auf Warnzeichen wie:

  • häufiges Gähnen, mattes Verhalten
  • stumpfes Fell oder langes Fell im Sommer
  • wiederkehrender Husten oder Schnupfen
  • schlechte Wundheilung
  • erhöhte Anfälligkeit gegenüber Parasiten

Und: Auch Stress (z. B. durch Boxenhaltung, Langeweile oder Rangordnungskämpfe) kann das Immunsystem massiv schwächen – ebenso wie eine zu eiweißreiche oder unausgewogene Fütterung.

Wie du das Immunsystem deines Pferdes liebevoll stärkst

Du brauchst kein Zauberpulver – aber ein bisschen Wissen, gutes Futter, viel Fürsorge und vielleicht das ein oder andere pflanzliche Helferlein.

1. Artgerechte Haltung

Bewegung, frische Luft und soziale Kontakte sind das Fundament. Pferde, die raus dürfen, spielen, toben, fressen und ruhen wie Pferde – und das stärkt ihre Widerstandskraft.

2. Bedarfsgerechte Fütterung

Nicht jedes Pferd braucht Zusatzfutter, aber Mängel (z. B. an Zink, Selen oder Vitamin E) machen sich schnell bemerkbar. Besonders in der Fellwechselzeit solltest du auf eine gute Versorgung achten.

Immunstärkende Kräuter fürs Futter:

  • Hagebutte (Vitamin C-Booster)
  • Echinacea (Sonnenhut)
  • Thymian (für die Atemwege)
  • Brennnessel (blutreinigend und stoffwechselaktivierend)

3. Stress vermeiden

Vermeide ständigen Stallwechsel, laute Geräusche oder Unterforderung. Auch „Langeweile“ kann stressen – biete Abwechslung durch Spaziergänge, Bodenarbeit oder einfach mal Kraulzeit am Lieblingspunkt.

4. Naturheilkundliche Unterstützung

Homöopathie, Phytotherapie oder auch ätherische Öle (z. B. in sanften Raumbeduftungen oder zur Massage) können begleitend helfen, das Immunsystem sanft zu stärken.

Wichtig: Bei allem gilt – im Zweifel immer den Tierarzt oder eine erfahrene Tierheilpraktiker-in befragen.


Gesunde Pferde sind glückliche Pferde

Ein starkes Immunsystem ist keine Glückssache – sondern das Ergebnis guter Haltung, durchdachter Fütterung und achtsamer Begleitung. Dein Pferd braucht keinen Hochleistungsturbo, sondern einfach ein stabiles Fundament. Und manchmal auch einfach nur dich – mit einer weichen Bürste, ein paar Sonnenstrahlen und der nötigen Ruhe, um Körper und Seele in Balance zu halten.



🌿 Rezept 1: Immunstärkendes Pferdemüsli mit Brokkoli & Kräutern

Warum Brokkoli fürs Pferd?

Brokkoli ist nicht nur bei uns Menschen ein kleines Supergemüse. Er enthält sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin C, Kalzium und Antioxidantien – und in Maßen genossen, kann er auch beim Pferd das Immunsystem unterstützen. Wichtig ist, ihn gut zu zerkleinern oder leicht zu dünsten, damit er bekömmlich bleibt.

⚠️ Hinweis: Wie bei allen Kreuzblütlern sollte Brokkoli nicht in großen Mengen oder täglich gegeben werden – sondern als gezielte, wohldosierte Ergänzung.


🐴 Zutaten für ca. 3 Portionen:

  • 100 g Haferflocken (oder Gerstenflocken, falls Hafer zu aufputschend ist)
  • 1 kleine Handvoll getrocknete Hagebuttenschalen
  • 1–2 TL getrockneter Thymian
  • 2 EL Leinsamen, geschrotet
  • 1 kleine Möhre, fein geraspelt
  • 50 g Brokkoli, kurz blanchiert und fein gehackt
  • 1 TL kaltgepresstes Leinöl (optional zur besseren Aufnahme der Nährstoffe)
  • lauwarmes Wasser nach Bedarf

🥣 Zubereitung:

  1. Brokkoli in kleine Röschen zerteilen, kurz blanchieren (2 Min. in kochendem Wasser), abkühlen lassen und fein hacken.
  2. Alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel mischen.
  3. Möhre und Brokkoli unterheben.
  4. Einen Schuss lauwarmes Wasser oder Leinöl dazugeben, bis eine angenehm feuchte Konsistenz entsteht.
  5. Frisch servieren – ideal morgens oder nach dem Training als Belohnung.

🌿 Rezept 2: Roll-On-Mischung zur Immunstärkung für Pferde

Dieser sanfte Roll-On ist gedacht für die Nüstern und den Halsbereich – er kann die Atemwege unterstützen, stärkend wirken und dem Pferd auch emotional helfen, besser mit Wetterumschwüngen oder Stallwechseln umzugehen.

⚠️ Niemals pur anwenden – Pferde haben extrem empfindliche Nasen! Immer stark verdünnen und vorsichtig anwenden.


🐴 Zutaten für 10 ml Roll-On:

  • 1 Tropfen Ravintsara (Cinnamomum camphora, chemotyp 1,8-Cineol – antiviral, immunstimulierend)
  • 1 Tropfen Myrte (Myrtus communis – sanft schleimlösend, beruhigend)
  • 1 Tropfen Weihrauch (Boswellia carterii – harmonisierend, zellregenerierend)
  • 10 ml Jojobaöl (oder ein anderes mildes Trägeröl wie Mandelöl)

🧴 Anwendung:

  • Mischung in einen 10 ml-Roll-On füllen und gut verschließen.
  • Bei Bedarf 1–2x täglich sanft außen auf die Brust, an den Ganaschen oder im unteren Halsbereich auftragen. Niemals direkt ins Nüsterninnere!
  • Reaktion des Pferdes beobachten – manche mögen den Duft sofort, andere brauchen Gewöhnung.

🧡 Kleiner Extra-Tipp aus dem Alltag:

Du kannst dein Pferd auch einfach mal mit einer duftenden Bürste verwöhnen: Gib 1 Tropfen Ravintsara oder Myrte auf deine Hand, verreibe es gut mit Trägeröl und streich dann damit über die Bürstenborsten. So bleibt der Duft dezent – aber wirksam.

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“