Kann die Vogelgrippe auch Haustiere befallen – und dürfen wir im Winter trotzdem Gartenvögel füttern?

Kann die Vogelgrippe auch Haustiere wie Wellensittiche befallen? Dürfen wir im Winter Gartenvögel füttern, obwohl die Geflügelpest grassiert? Erfahre alles über Risiken, sichere Winterfütterung und wie du deine Tiere schützt.


Vogelgrippe – was bedeutet das für Haustiere?

Die Vogelgrippe (Geflügelpest) ist ein Influenzavirus, das vor allem Wildvögel wie Enten, Gänse und Möwen betrifft. Immer wieder tauchen Meldungen über Vogelgrippe in Deutschland auf, und viele Tierhalter fragen sich: Droht jetzt Gefahr für meine eigenen Haustiere?

Die gute Nachricht: Für Heimvögel wie Wellensittiche, Nymphensittiche, Papageien oder Kanarienvögel ist die Ansteckungsgefahr der Vogelgrippe bei Haustieren extrem gering.


Können Wellensittiche & Co. an der Vogelgrippe erkranken?

Theoretisch ja – praktisch fast nie.

Eine Infektion passiert meist durch Kontakt mit Wildvögeln oder deren Kot. Da unsere Heimvögel aber gemütlich im Haus wohnen und nicht am Ententeich herumturnen, sind sie sehr gut geschützt.

Heimvögel gehören nicht zu den Arten, die die Geflügelpest verbreiten oder häufig daran erkranken.

Achte einfach auf:

  • Schuhe wechseln, bevor du deine Vögel fütterst
  • Hände waschen, falls du draußen Vogelfutter nachgefüllt hast
  • Kein Futter offen draußen lagern (Wildvögel könnten es verunreinigen)

Welche Vögel sind besonders betroffen?

Die hohen Zahlen der Vogelgrippe bei Wildvögeln treffen vor allem:

  • Wasservögel (Enten, Gänse, Schwäne)
  • Möwen
  • Koloniebrüter wie Seeschwalben
  • Greifvögel, die infizierte Tiere fressen

Gartenvögel wie Meisen, Amseln, Rotkehlchen oder Sperlinge spielen nach aktuellem Stand fast keine Rolle bei der Übertragung.


Symptome einer Ansteckung – was wäre auffällig?

Sollte ein Heimvogel doch einmal erkranken (extrem selten), äußert sich das durch:

  • Atemnot, Nasenausfluss
  • struppiges Gefieder
  • Durchfall
  • Teilnahmslosigkeit
  • plötzlichen Tod

Wenn du sowas siehst: sofort zum vogelkundigen Tierarzt.


Wichtige Frage: Dürfen wir im Winter trotz Vogelgrippe Gartenvögel füttern?

Die Antwort ist: Ja – und bitte sogar unbedingt!

Gerade im Winter ist die Winterfütterung für Gartenvögel lebensrettend. Und sie ist auch während der Vogelgrippe erlaubt.

Warum?

  • Die typischen übertragenden Vogelarten (Enten/Gänse) kommen nicht an deine Futterstelle.
  • Meisenknödel, Futtersilos und Häuschen ziehen andere Arten an, die kaum am Infektionsgeschehen beteiligt sind.
  • Die Ansteckungsgefahr an Futterstellen ist nach Studien extrem niedrig.

Drohen Gefahren? Nur, wenn du die Hygiene vernachlässigst

Eine Futterstelle kann dann zum Problem werden, wenn Kot, Feuchtigkeit und Futterreste sich mischen. Das hat weniger mit der Vogelgrippe zu tun, sondern mit allgemeinen Keimen.

So fütterst du sicher:

  1. Futterstellen regelmäßig reinigen
    Heißes Wasser reicht – keine Chemie.
    (Nebenkeyword: Hygiene Futterstellen)
  2. Nur trockenes Futter anbieten
    Nasses Futter schimmelt schneller.
  3. Keine Bodenfütterung
    Da sammeln sich am schnellsten Keime.
  4. Futtersilos bevorzugen
    Die Vögel berühren das Futter nicht mit den Füßen.
  5. Abstand zu Gewässern
    Nicht direkt am See füttern – Wasservögel = Risikogruppe.

Was ist mit Hunden und Katzen? Können die sich anstecken?

Selten, aber möglich – wenn sie einen infizierten Vogel fressen oder lange herumtragen.

Das heißt:

  • Hund nicht an tote Vögel lassen
  • tote Vögel niemals selbst aufheben
  • im Zweifel Veterinäramt informieren

Für deine Haustiere im Haushalt – egal ob Hund, Katze oder Wellensittich – ist das Risiko aber extrem gering.


Fazit: Achtsam ja – Panik nein

  • Heimvögel sind fast nicht gefährdet.
  • Gartenvögel dürfen und sollen im Winter gefüttert werden.
  • Wildvögel wie Enten und Gänse sind am stärksten betroffen – nicht die Vögel am Futterhäuschen.
  • Mit etwas Hygiene schützt du Tiere draußen und drinnen gleichermaßen.

So bleibt die Winterzeit für alle Federn und Schnauzen sicher – und dein Garten ein kleines Wohlfühlbuffet. 🐦❄️🐾

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“