Was macht die Spinne im Winter? Ein Einblick in das Leben der kleinen Krabbler

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, verschwinden auch die meisten Insekten, die uns in den wärmeren Monaten begegnen. Doch eine Gruppe von Tieren hält uns auch in der kalten Jahreszeit Gesellschaft – die Spinnen. Du hast sie vielleicht noch im Herbst in deinem Haus entdeckt, wie sie an Fenstern oder Wänden entlang krabbelten. Aber was passiert eigentlich mit ihnen, wenn der Winter kommt? Machen sie Winterschlaf? Und wie überstehen sie die kalte Jahreszeit? Lass uns einen Blick auf das Winterleben der Spinne werfen. Also zumindest auf die welche nicht im Keller und anderen Ecken im Haus leben.

Der Winter: Kein Winterschlaf für die Spinne

Viele Menschen fragen sich, ob Spinnen im Winter Winterschlaf halten, wie es viele andere Tiere tun. Doch das ist ein Missverständnis. Spinnen, zumindest die meisten Arten, halten keinen klassischen Winterschlaf. Stattdessen passen sie sich der kalten Jahreszeit auf ihre eigene Weise an.

Kälteresistent und gut versteckt

Spinnen sind Kaltblüter, das bedeutet, dass ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt. Wenn es draußen kälter wird, verlangsamen sich ihre Körperfunktionen, und sie werden weniger aktiv. Doch anstatt einfach in einer Art Winterruhe zu verfallen, suchen sich viele Spinnen in der kalten Jahreszeit einfach einen geschützten Ort, an dem sie sich ausruhen können. Das können dunkle Ecken in deinem Haus, Kellerräume oder sogar hinter Möbeln sein.

Die Spinnen, die du im Herbst noch an Fenstern oder Wänden gesehen hast, suchen in dieser Zeit oft kleinere Ritzen oder Spalten, wo sie sich verstecken können. Einige Arten, wie die Hauswinkelspinne, kommen auch im Winter noch vor, doch ihre Aktivität ist stark reduziert.

Wo verbringen Spinnen den Winter?

Nicht alle Spinnen überwintern im Haus. Manche Arten suchen sich auch draußen Unterschlupf in Laub, unter Baumrinde oder in den Erdlöchern, wo sie die kalte Jahreszeit verbringen. Diese Spinnen sind oft weniger auffällig, da sie in der Natur geschützt sind. Es gibt auch Spinnenarten, die winzige Kokons spinnen und sich darin verkriechen. In diesen Kokons sind die Spinnen vor der Kälte geschützt, und ihre Überlebenschancen steigen.

Im Gegensatz zu den Insekten, die im Winter absterben oder eine längere Ruhephase in ihren Puppenstadien verbringen, überleben Spinnen die Wintermonate, indem sie sich einfach aus der Aktivität zurückziehen. Sie sind also keine Winterurlauber, sondern haben eine ganz eigene Methode entwickelt, um mit der Kälte klarzukommen.

Die Winterdiät der Spinne

Ein weiteres interessantes Detail ist die Frage, ob Spinnen im Winter überhaupt etwas zu fressen finden. Die Antwort ist, dass sie sich in der Regel mit den wenigen Beutetieren begnügen, die auch in dieser Zeit aktiv sind – vor allem mit Fliegen, die sich in den warmen Ecken von Häusern oder in Kellerräumen verstecken, oder auch mit kleinen Insekten, die über den Winter kommen. Spinnen sind nicht auf regelmäßige Mahlzeiten angewiesen und können längere Zeit ohne Nahrung auskommen. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass sie über mehrere Wochen oder Monate ohne Jagd auskommen und einfach ruhen.

Was passiert im Frühjahr?

Mit dem Frühling kommt die Aktivität zurück. Wenn die Temperaturen steigen, erwachen die Spinnen aus ihrer winterlichen Ruhephase. Ihre Körperfunktionen nehmen wieder an Fahrt auf, und sie beginnen wieder aktiv zu jagen und Spinnennetze zu bauen. Im Frühling wirst du also wieder öfter eine Spinne sehen, die ihre Netze ausspannt oder durch dein Haus krabbelt – die Spinne aus dem Winter ist wieder aktiv!

Das Überleben der Spinne auf eigene Weise

Spinnen sind wahre Überlebenskünstler. Auch wenn sie keinen Winterschlaf halten, überstehen sie die kalte Jahreszeit durch geschickte Anpassung. Sie suchen sich geschützte Orte, reduzieren ihre Aktivität und können Monate ohne Nahrung auskommen. So bleiben sie auch im Winter ein faszinierender Teil unserer Welt, auch wenn sie sich manchmal aus den Augen zurückziehen. Wenn du also im Winter eine Spinne siehst, denke daran, dass sie einfach die kalte Jahreszeit auf ihre eigene Art übersteht – ruhig, geschützt und geduldig, bis der Frühling kommt.

Von Petra

„Tiere sind für mich echte Gefährten, die unser Leben reicher machen. In Herz mit Schnauze erzähle ich Geschichten über Fellnasen, ihre Eigenarten, Pflege und das, was Menschen und Tiere miteinander verbindet. Außerdem widme ich mich Themen wie Welt-Tiertagen und Tierschutz, um das Bewusstsein für unsere tierischen Freunde zu stärken.“

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