Waschbär zu Besuch? Jetzt ist guter Rat teuer – Was tun wenn der süße aber ungebetener Gast im Garten auftaucht
Er ist clever, anpassungsfähig und sieht mit seiner schwarz-weißen Gesichtsmaske fast niedlich aus. Doch der Waschbär ist längst kein seltener Besucher mehr in unseren Gärten. Seine hohe Vermehrungsrate, sein Talent zur Nahrungssuche und seine Vorliebe für bewohnte Gebiete stellen Hausbesitzer, Gartenfreunde und Naturschützer vor Herausforderungen. Was bedeutet das für die Natur und unseren Alltag? Und wie sollten wir mit seiner Anwesenheit umgehen?
Einmal Waschbär, immer Waschbär – Einwanderung mit Pfotenabdruck
Ursprünglich stammt der Waschbär aus Nordamerika. In Deutschland wurde er in den 1930er-Jahren ausgesetzt, unter anderem für die Pelzindustrie. Was als vermeintlich harmlose Bereicherung der Tierwelt begann, hat sich schnell zum Problem entwickelt. Waschbären haben keine natürlichen Feinde hierzulande, vermehren sich rasant und erobern nicht nur naturnahe Gebiete, sondern auch Städte und Dörfer.
Krach im Kompost – Der Waschbär wohnt jetzt hier ein Allesfresser mit Wirkung
Waschbären sind nachtaktive Allesfresser und extrem geschickt, wenn es darum geht, Nahrung zu finden. Sie durchwühlen Mülltonnen, plündern Vogelhäuschen und hinterlassen Chaos in Gärten. Doch ihr Einfluss geht weit über genervte Hausbesitzer hinaus: Sie setzen den Beständen von Amphibien, Bodenbrütern und anderen Wildtieren erheblich zu. Vor allem geschützte Arten wie die europäische Sumpfschildkröte oder heimische Lurche können unter der Präsenz von Waschbären leiden.
Schäden an Gebäuden und Gärten – Der neue Nachbar ist sehr aktiv
Die possierlichen Kleinbären sind nicht nur gefährlich für die Tierwelt, sondern können auch erhebliche Sachschäden anrichten. Sie nisten sich gerne auf Dachböden ein, wo sie Isolierungen zerstören und Kot hinterlassen. Gartenbesitzer berichten von umgegrabenen Beeten und zerstörten Obstbäumen. Wer Hühner oder andere Kleintiere hält, muss mit Verlusten rechnen, denn Waschbären sind geschickte Jäger.
Wie kann man sich vor Waschbären schützen
- Mülltonnen sichern: Deckel fest verschließen oder mit Spanngurten sichern.
- Keine offenen Futterstellen: Katzen- und Hundefutter nur drinnen anbieten, Müll nicht offen lagern.
- Zugang zu Dächern verhindern: Bäume in Hausnähe stutzen und Rankhilfen entfernen.
- Garten absichern: Komposthaufen abdecken, Fischteiche mit Gittern schützen.
- Keine Futtergewohnheiten entwickeln: Waschbären gewöhnen sich schnell an Futterquellen und kommen immer wieder.
Mit Maske eingezogen – Waschbär auf Lebenszeit – und jetzt was tun?
Sind Waschbären gefährlich für Menschen?
Direkte Angriffe sind selten. Allerdings können sie Krankheiten wie Tollwut oder den Waschbärspulwurm übertragen. Deshalb sollten Hinterlassenschaften immer mit Handschuhen beseitigt werden.
Darf man Waschbären fangen oder töten?
Waschbären unterliegen dem Jagdrecht. Das Fangen oder Töten ist nur mit Genehmigung erlaubt. In manchen Bundesländern gibt es gezielte Bejagungskonzepte.
Wie wird man einen Waschbär los, wenn er sich eingenistet hat?
Wenn sich ein Waschbär auf dem Dachboden oder in der Scheune eingenistet hat, ist es ratsam, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Dachzugänge müssen dauerhaft verschlossen werden.
Ist der kleine Allesfresser eine Gefahr für heimische Wildtiere werden?
Ja, insbesondere Amphibien, Bodenbrüter und Kleinsäuger sind gefährdet. Der Waschbär frisst Eier, Jungvögel und Kleintiere und kann so das ökologische Gleichgewicht stören.
Können Waschbären Krankheiten auf Hunde übertragen?
Ja, Waschbären können Parasiten wie den Waschbärspulwurm oder Räude übertragen, die auch für Hunde gefährlich sind. Deshalb sollten Hunde keinen Kontakt mit Waschbärkot oder befallenen Bereichen haben.
Einwanderung auf leisen Pfoten: Der Waschbär ist jetzt Nachbar
Der Waschbär ist gekommen, um zu bleiben. Er ist anpassungsfähig, klug und kaum auszurotten. Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich verhindern, dass er zur Plage wird. Eine bewusste Gartengestaltung, die Sicherung von Mülltonnen und Gebäuden sowie die Sensibilisierung für seine Auswirkungen auf die Natur helfen, eine Balance zu finden. Die Herausforderung liegt darin, ihm nicht noch mehr Anreize zu bieten, sich in unseren Siedlungen niederzulassen. Nur so bleibt das Zusammenleben von Mensch und Natur im Gleichgewicht.